Bauhaus in Weimar

Auf den Spuren des Bauhauses in Mitteldeutschland

Bauhaus Architektur in Weimar: Neubau des Bauhaus-Museums

Neubau des Bauhaus-Museums in Weimar
Diese und weitere Bauhaus-Sehenswürdigkeiten beschreibt Autor Wolfgang Knape in unserem Reiseführer Weimar

von Thorsten Schmidt

Weimar - etwas Neues beginnt...

Das Staatliche Bauhaus, die wirklich weltberühmte deutsche Architektur- und Kunstschule, wurde im April 1919 in der Klassikerstadt gegründet. Weimar ist nicht nur deshalb bis heute untrennbar mit dem Bauhaus und seinen Idealen verbunden. Auch nach dem Umzug der Schule 1925 nach Dessau kehrte man in Weimar immer wieder zu den Bauhaus-Ideen zurück. Seit 1996 führt die Hochschule den stolzen und verpflichtenden Namen Bauhaus-Universität Weimar.

Bereits der Kunstsammler, Mäzen und Publizist Harry Graf Kessler hatte sich gemeinsam mit Henry van de Velde und Friedrich Nietzsche um die Entwicklung einer avantgardistischen Architektur- und Kunstszene in Weimar bemüht. Es entstanden das Großherzogliche Museum für Kunst und Kunstgewerbe sowie die Kunstgewerbeschule, aus der schließlich das Bauhaus mit Walter Gropius als erstem Direktor hervorging. Berühmte Zeitgenossen wie Feininger, Kandinsky, Itten, Moholy-Nagy, Schlemmer, Klee und andere folgten dem Ruf nach Weimar und hinterließen hier viele Spuren, die bis heute nicht verwischt sind.

Weimar auf Bauhaus-Pfaden zu erkunden ist eine spannende Entdeckungsreise, die lang werden kann!

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Wohnstätten von Bauhaus-Meistern

Viele Lehrer des Staatlichen Bauhauses wohnten direkt in Weimar. Noch heute bestehen zahlreiche Originalschauplätze, sind allerdings meist privat genutzt und öffentlich nicht zugänglich. Henry van de Velde residierte in seinem eigenen "Bauhaus" Hohe Pappeln (Belvederer Allee 58, Museum der Klassik Stiftung). Walter Gropius übernachtete anfangs im Hotel Elephant, bevor er 1920 in einen mondänen Gründerzeitbau (1880) zog, wo er bis zum Bauhaus-Umzug nach Dessau blieb (Steubenstraße 32). Lyonel Feininger verbrachte seine Weimarer Zeit in der Gutenbergstraße 16 und Wassily Kandinsky lebte von 1923 bis 1925 in der Wohnung im 2. Stock der Südstraße 3 (heute Wilhelm-Külz-Straße).

Weitere Adressen von Bauhaus-Ikonen:

  • Paul Klee - Am Horn 53 (Wohnung im 1. Stock)
  • Johannes Itten - Leibnizallee 1
  • Laszlo Moholy-Nagy - Leibnizallee 1 (übernahm die Wohnung nach Ittens Auszug)
  • Oskar Schlemmer - Prellerstraße 14
  • Georg Muche - Wohnung in der Steubenstraße 40
Haus am Horn in Weimar

Haus am Horn eröffnet

Seit Samstag, dem 18. Mai 2019, kann das Haus am Horn in Weimar nach aufwendiger Renovierung wieder besichtigt werden. Die Ausgestaltung des Inneren wurde dem originalen Zustand nachempfunden, da das ursprüngliche Mobiliar vermutlich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verschwand. Das Haus am Horn war eine Experimentierstätte der Bauhäusler und gilt heute als wegweisender Entwurf dafür, wie man sich modernes Wohnen an der Bauhausschule vorstellte. Das Gebäude befindet sich am Rande des Stadtparks an der Ilm. Es wurde anlässlich der Bauhaus-Ausstellung 1923 errichtet. Der damals jüngste Bauhausmeister Georg Muche lieferte den Entwurf und Walter Gropius organisierte die Umsetzung, und zwar unter Einbindung aller Bauhauswerkstätten. Das Haus am Horn gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Hinweise zur Besichtigung:

Die Ausstellung kann nur zu bestimmten Zeiten besichtigt werden. Außerdem ist die Besucherzahl limitiert. Daher empfiehlt die Klassikstiftung, Tickets im Vorfeld zu buchen.

Öffnungszeiten: Winter Mi-Mo 10-16 Uhr; Sommer Mi-Mo 10-18 Uhr

Denkmal für die Märzgefallenen

Das einzige Gropius-Kunstwerk in Weimar war das in Beton gegossene Denkmal für die am 15. März 1920 beim Kapp-Putsch gefallenen Demonstranten. Es wurde am 1. Mai 1922 auf dem Historischen Friedhof feierlich eingeweiht und wurde wegen seiner Form auch als "gefrorene Blitze" bekannt. Die Nationalsozialisten zerstörten die in ihren Augen "entartete Kunst" im Februar 1936. Seit 1946 steht am Originalstandort eine zu besichtigende Replik.

Aktuelles

Bauhaus Ausstellungen in Weimar

ab

02

Dezember 2022

Ausstellung über Kunstwerke aus Papier

  • Weimar
  • Bauhaus Museum
  • Stéphane-Hessel-Platz 1
  • Webseite

Vor einhundert Jahren begannen Bauhäusler auch Papier als Werkstoff für Ihre Kunst zu benutzen. Dies nahm die Klassik Stiftung Weimar zum Anlass, eine Ausstellung zu gestalten, die sich mit Vergänglichkeit des Materials, deren Pflege, Restauration und Präsentation beschäftigt. Unter dem Titel „Das Leben der Objekte. Farbe und Papier am Weimarer Bauhaus“ erhalten die Besucher dabei Einblicke in die Arbeit von Restauratoren und Kunsthistorikerinnen, die die Biografien der papiernen Werke erforschen und im Spannungsfeld zwischen Ausstellen und Erhalten Entscheidungen treffen müssen.

Die Exposition wird am 2. Dezember 2022 mit einer kostenlosen Vernissage (18 bis 22 Uhr) eröffnet und ist bis zum 30. Januar 2023 zu den Öffnungszeiten Mittwoch bis Montag 9.30-18 Uhr zu sehen.

seit

06

April 2019

Bauhaus Museum eröffnet

  • Weimar
  • Bauhausmuseum
  • Stéphane-Hessel-Platz 1
  • Webseite

Seit 6. April kann die Dauerausstellung im neu errichteten Gebäude des Bauhausmuseums in Weimar besichtigt werden. Auf einer Fläche von 2250 Quadratmetern werden an neuem Ort altbekannte Werke der Bauhaus-Meister und weniger berühmte Objekte von Bauhausschülern präsentiert.

Dienstag bis Sonntag von 10-18 Uhr, Montag von 10-14.30 Uhr

Weitere Ausstellungen

Literatur

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  • Detaillierte Beschreibungen
  • 77 Fotos
  • Cityplan und Umgebungskarte
  • Infografiken

Nicht nur die Bauhaus-Architekten, sondern auch Goethe, Schiller, Herder und viele weitere Persönlichkeiten hinterließen ihre Spuren in Weimar. Unser Autor Wolfgang Knape nimmt Sie mit auf eine spannende Entdeckungsreise.


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